Übersicht zu Neurosendispositionen / Persönlichkeitsstilen
Diese Übersicht erlaubt eine rasche orientierende Diagnostik. Entscheiden Sie sich für maximal drei Neurosendispositionen.
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Wesensmerkmale | 
Impliziter Auftrag | 
Gegenübertragung | 
Neurosendisposition | 
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□  
  angenehm 
□  
  allgemein gut angepasst 
□  
  bemüht sich | 
□   Zeige
  mir, dass ich wertvoll und liebenswert bin | 
□   Man
  mag den Patienten spontan | |
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□  
  sehr brav | 
□   Sehnsucht
  nach einem infantilen Primärzustand vollkommener externer
  Bedürfnisbefriedigung: Ich bin klein und schwach, du bist die/der Große und
  Starke, ohne dich bin ich nichts  | 
□   Man
  neigt dazu, den Patienten wie ein Kind zu versorgen 
□   Mühe,
  die Therapiesitzungen und die Therapie überhaupt zu beenden | |
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□   stellt
  hohe Ansprüche an sich und andere | 
□   Sei
  für mich ein ideales Gegenüber | 
□   irgendwann
  stellen sich Schuldgefühle oder Insuffizienzgefühle ein | |
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□  
  wagt keine eigenen Schritte 
□   will
  ständig Rat und Führung | 
□   Sage
  mir, was ich tun soll 
□  
  Übernimm du alle Verantwortung 
□   Erspare
  mir Anstrengung und Unbehagen | 
□  
  zunehmend lästig und anstrengend | |
| 
□  
  sehr selbstunsicher 
□  
  vermeidet unbekannte Situationen und Kontakte 
□   braucht
  die sichere Verfügbarkeit anderer | 
□   Sei
  immer für mich da, lass mich nicht allein | 
□   zuerst
  Anteilnahme und bereitwillige Übernahme einer
  Hilfs-Ich-Funktion | |
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□   größte
  Angst vor dem Tod | 
□   Sage
  mir, dass alles gut wird 
□   Versichere
  mir immer wieder, dass mir nichts passieren kann | 
□   Irgendwann
  wird man hilflos, weil man dem Patienten nicht vollständige Sicherheit
  garantieren kann | |
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□   im Denken
  und Handeln übergenau und perfektionistisch 
□   verlangt
  auch von anderen die Einhaltung von Sozialisationsnormen | 
□   Ich will, dass für mich alles kontrollierbar ist 
□   Hilf mir, mein Gewissen zu
  beruhigen | 
□  
  anstrengend 
□  
  gehemmter Ärger,
  Unlust 
□   Machtspiel um Regeln und Formen | |
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□  
  schillernd, facettenreich, unterhaltsam 
□  
  verführerisch 
□  
  wirkt unecht bis unehrlich | 
□   Ich
  möchte dich in meinem Bann ziehen 
□   Ich
  will die/der Erste und Wichtigste sein 
□   Wenn
  ich dich fasziniere, spüre ich, dass ich bin (Identität) | 
□   spannend,
  unterhaltsam, sinnlich stimulierend und fantasieanregend 
□  
  verwirrend, verunsichernd 
□  
  ständiges Ringen um Grenzen 
□  
  Peinlichkeiten und Schamgefühle | |
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□   unecht,
  hinter der Fassade trifft man keine greifbare Persönlichkeit an | 
□   Zeige
  mir (an deinem Vorbild), wer ich sein kann | 
□   Impuls,
  dem Patienten Orientierung und Führung zu geben | |
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□   Alles
  ist intensiv, unberechenbar und chaotisch 
□   Stimmungen
  und Beziehungsverhalten extrem wechselhaft 
□  
  labile und heftige Affekte 
□  
  Selbstwertregulierung äußerst labil 
□  
  keine Ausdauer und Selbstkontrolle 
□   scheinbar
  unbekümmerter Wechsel von Liebe zu Feindseligkeit 
□  
  buntes Bild verschiedener Pathologien 
□   es
  gibt keine innerseelische Pufferfunktion | 
□  
  Halte mich aus 
□   Halte
  mich ganz fest; ohne dich kann ich nicht leben 
□   Ich
  bin zu allem bereit, damit du bei mir bleibst | 
□   starke
  Anteilnahme,
  Angezogenheit, therapeutisches Engagement und Zuversicht wechseln mit Befremden
  oder persönlicher Verletztheit 
□   die
  Idealisierung durch den Patienten beflügelt die eigene
  Omnipotenz und Grandiosität 
□  
  unerwartete Entwertung 
□  
  größte Besorgtheit um den Patienten 
□   Schuldgefühle bei eigenen feindseligen Empfindungen
  gegenüber dem Patienten | |
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□  
  insgeheim misstrauisch und verletzbar 
□   nachtragend
  und feindselig gegen andere, deshalb tendenziell einsam | 
□   Zeige
  mir, dass du absolut vertrauenswürdig bist, indem du mich völlig verstehst
  und die Welt so siehst wie ich 
□   Bestätige
  mir, dass die Welt schlecht ist 
□   Verbünde
  dich mit mir gegen die feindselige Außenwelt | 
□   anstrengend,
  Externalisierung der Feindseligkeit ist schwer auszuhalten 
□   unterschwelliger
  Ärger, Übertragung des generellen Grolls des Patienten auf TherapeutIn 
□   ständig
  auf der Hut, den Patienten nicht zu enttäuschen | |
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□   Verbitterung
  und Enttäuschung über das Leben 
□   der
  tief sitzende Groll und die Ressentiments äußern sich in Distanziertheit,
  passivem Widerstand und Zynismus | 
□  
  Sieh mein Unglück 
□   Gib
  mir zurück, was mir genommen wurde 
□   Du
  sollst dafür büßen, dass ich nicht bekommen habe, was ich gebraucht hätte | 
□   u. U.
  Mitgefühl für die tiefe Enttäuschtheit 
□   die
  hartnäckig negativistische Haltung und das (Selbst-)
  Quälerische der Interaktion ist schwer auszuhalten | |
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□  
  selbstherrlich, egozentrisch, sich selbst
  überhöhend 
□   ist
  von seiner Privilegiertheit überzeugt, erwartet bevorzugte Behandlung 
□  
  verzweifelte Versuche, Eindruck zu schinden 
□   überaus
  empfindlich gegenüber Kritik und Zurückweisung | 
□   Weise
  dich als der Beste deines Faches aus 
□  
  Erweise dich als meiner würdig 
□   Zeige
  mir, dass ich toll bin 
□  
  Bewundere mich uneingeschränkt 
□  
  Diene mir bedingungslos | 
□   tatsächliche
  Bewunderung für herausragende Fähigkeiten oder Qualitäten des Patienten 
□   Gefühl,
  ausgenutzt oder narzisstisch missbraucht zu werden 
□  
  Müdigkeit, Langeweile, Leeregefühl, Ärger 
□   Wunsch
  nach Beendigung der Therapie | |
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□  
  betont autonom und autark 
□   will
  von niemanden abhängig und in seiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt sein | 
□   Eigentlich
  sehne ich mich danach, dass du dich um mich kümmerst, mir Geborgenheit,
  Schutz und Orientierung gibst. 
□   Aber
  lass mich niemals spüren, wie klein und abhängig ich bin | 
□   man
  fällt zunächst auf die pseudounabhängige Selbstinszenierung des Patienten
  herein und lässt diesen frei gewähren  
□   angesichts
  anhaltender Symptompräsentation beginnt man sich um den Patienten zu sorgen | 
